Partnerschaftlich Handeln am Arbeitsplatz

Partnerschaftlich Handeln am Arbeitsplatz. Wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts „Integration der Familienplanung in die betriebliche Fort- und Ausbildung"

Auftragsförderung: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Laufzeit: 03/1998 - 06/2002
Leitung: Prof. Dr. Cornelia Helfferich
Team: Silke Burda, Dipl. Soz.-Päd.; Dr. Jörg Fichtner, Prof. Dr. Cornelia Helfferich
Kooperation:
in Zusammenarbeit mit der Pro Familia Freiburg (Durchführung des Praxisprojekts: Annette Elbert, Dipl. Soz.-Päd.; Gerhard Tschöpe, Dipl.-Päd.)
Typ der Forschung: Evaluation

Fragestellung

Die BZgA entwickelte mit diesem Modellprojekt einen Zugang zu jungen Frauen und Männern, die für Themen der Familien- und Lebensplanung außerhalb des schulischen Kontextes, nämlich in der beruflichen Ausbildung erreicht werden. Ziel war es, Ausbilder und Ausbilderinnen, innerbetriebliche Lehrpersonen, AnsprechpartnerInnen wie Frauenbeauftragte etc. in Fortbildungen Kompetenzen in den Themenfeldern Vereinbarkeit von Berufs- und Familienarbeit, Frauen und Männer im Betrieb, Förderung partnerschaftlichen Handeln (Teilaspekte: sexuelle Belästigung und Mobbing) sowie allgemein Beratungs-, Kommunikations- und Unterrichtstechniken in den Bereichen Familienplanung zu vermitteln und so partnerschaftliches Handeln nachhaltig zu verankern. Damit stehen für die Auszubildenden, die in dem Alter für Weichen der Partnerbeziehungen und Familienplanung sind und möglicherweise von sexueller Belästigung betroffen sind, entsprechend kompetente die Ansprechpartner und -partnerinnen zur Verfügung, zugleich kann auf betrieblicher Ebene partnerschaftliches Handelns als Organisationsentwicklung verankert werden.
Betriebliche Sozialisation ist hier an der Weichenstellung beteiligt. Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitforschung war die Bewertung des Fortbildungsangebotes, aber auch eine Analyse des Fortbildungsbedarfes auf der Grundlage von bestehenden Betriebsvereinbarungen und von Interviews mit Experten und Expertinnen. Die Ergebnisse der Begleitforschung flossen unmittelbar in das Angebot des sexualpädagogischen Teams mit ein.

Forschungsdesign

Das Design beinhaltete eine Methodenkombination:
Erhebung betrieblicher Rahmenbedingungen und Zugangswege zur Kooperation mit dem Modellprojektzur Implementation der Maßnahmen:
  • eine Dokumentenanalyse bei N = 25 betrieblichen Vereinbarungen zu "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" und "Sexueller Belästigung" und
  • Evaluation des Praxisbedarfes und der Fortbildungsveranstaltung durch standardisierte schriftliche Befragung von Teilnehmer/-innen der Fortbildung als Vollerhebung; zusätzliche standardisierte face-to-face Befragung des sexualpädagogischen Teams sowie partielle teilnehmende Beobachtung bei Fortbildungsveranstaltungen.
  • Nachbefragung von Experten/-innen durch standardisierte Telephoninterviews und von Teilnehmer/ -innen durch standardisierte schriftliche Befragung.
Die wissenschaftliche Begleitung kombinierte Elemente von summativer und formativer Evaluation in Verbindung mit einer Analyse von Rahmenbedingungen. Ausgehend von erhobenen Zugängen und Barrieren für die Kooperation wurden die Maßnahmen des Anbieters bewertet und modifiziert.

Publikationen

Bausteinmanual

Partnerschaftlich handeln
Ein Modellprojekt der BZgA aus Sicht der wissenschaftlichen Begleitforschung von Dr. Jörg Fichtner (2002)
Serie: Forschung und Praxis der Sexualaufklärung und Familienplanung. 20 (vergriffen)

Link

Heft 4-97 Sexualaufklärung in Beruf und Ausbildung