Bedarfe von Menschen mit Fluchterfahrung in Freiburg
Förderer:
Eigenfinanzierung, Spenden
Laufzeit:
06/2016-12/2016
Projektleitung:
Prof. Dr. Isolde Geissler-Frank, Prof. Dr. Katrin Toens
Team:
Projektkoordination und -umsetzung: Anna Fünfgeld, M.A.
Wissenschaftliche Hilfskräfte:
Adrian Etzel, Kim Schröder & Christian Häußler
Typ der Forschung:
Methodenmix, quantitative und qualitative Sozialforschung
Kooperationen:
DRK Freiburg, Stadt Freiburg
Fragestellung und Hintergrund der Studie
Das Forschungsprojekt beschäftigte sich am Beispiel der BewohnerInnen der Stadthalle Freiburg (Notunterkunft) mit folgenden Fragestellungen:
(a) Welche Bedarfe bestehen bei Menschen mit Fluchterfahrung in Freiburg?
(b) Wie nehmen sie ihre Handlungsfähigkeit (agency) wahr?
(c) Inwiefern erleben sie ihre gegebenen Lebensumstände als bestärkend oder einschränkend?
Im Hinblick auf alle drei Forschungsleitfragen wurde dabei eine differenzsensible Perspektive eingenommen, d.h. strukturelle und persönliche Positionierungen waren expliziter Bestandteil der Analyse.
So wurde hinsichtlich der Fragen (a) und (b) explizit herausgearbeitet, welche Rolle Differenzkategorien wie Geschlecht, Alter, sozio-ökonomischer Status, Herkunftsregion etc. für die Bedarfe sowie die Handlungsfähigkeit der ForschungspartnerInnen spielen.
Im Hinblick auf die Forschungsfrage (c) wurde sowohl die Bedeutung des persönlichen als auch des strukturellen Umfelds der ForschungspartnerInnen berücksichtigt. Aus Perspektive der ForschungspartnerInnen sollte diesbezüglich eruiert werden, inwiefern bspw. die Einbindung in familiäre Strukturen oder soziale Netzwerke und Weiterbildungs- und generelle Versorgungsangebote ihre Handlungsfähigkeit beeinflussen. Bei allen drei Fragestellungen stand die Perspektive der ForschungspartnerInnen im Zentrum des Erkenntnisinteresses.
Methodisches Vorgehen/ Forschungsdesign
Die Studie wurde mittels qualitativer und quantitativer Methoden der empirischen Sozialforschung in der Notunterkunft der Freiburger Stadthalle durchgeführt. Hier leben derzeit etwa 270 Personen (vorrangig aus Syrien, Irak und Afghanistan) mit Fluchterfahrung.
- In einem ersten Schritt wurden problemzentrierte, qualitative Interviews geführt. Diese ermöglichten es, durch eine offene und gleichzeitig themenzentrierte Ausrichtung die Perspektive der ForschungspartnerInnen in Bezug auf das Themenfeld adäquat zu erfassen (N=21)
- Weiterhin fanden Fokusgruppendiskussionen mit jeweils 8-10 Teilnehmenden (arabischsprachige Männer, dari-sprechende Frauen) statt (N=2)
- Ebenso wurde eine quantitative Fragebogenerhebung durchgeführt (N=37)
Veröffentlichungen
Fünfgeld, A. (2016). Abschlussbericht zum Forschungsprojekt „Bestandsaufnahme der Bedarfe von Menschen mit Fluchterfahrung“.
Hg:BMFSJ: Mindeststandards zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und Frauen in Flüchtlingsunterkünften
Unveröffentlichter Forschungsbericht (beziehbar über: toens(at)eh-freiburg.de)